BERLIN. Der Kontakt zu den Patienten fehlt ihr. „In erster Linie ist es eine Tätigkeit, die man alleine ausführt“, sagt die Pathologin Korinna Jöhrens. Wenn sie eine Obduktion durchführt, ist der Patient schon tot. Bei natürlichen Todesfällen ist es ihre Aufgabe festzustellen, ob der Arzt mit seiner Diagnose und Behandlung richtig lag. In der Regel versucht die Ärztin aber Leben zu retten, etwa bei einem Tumor. Dann muss sie herausfinden, ob er gut- oder bösartig ist, und welche Therapie infrage kommt.
„Die Diagnose Krebs oder Metastase wird rechtsverbindlich nur vom Pathologen unter dem Mikroskop gestellt“, sagt Jöhrens. Die 47-Jährige ist Oberärztin am Institut für Pathologie in der Charité Berlin. Eine gute Diagnose beantworte mehr als nur die Frage, ob es sich um einen Tumor oder eine Entzündung handelt. „Sie liefert Aussagen über die Ausdehnung sowie das Verhalten des Tumors – und benennt Therapiemöglichkeiten“, sagt Prof. Holger Moch, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Pathologie... weiterlesen »